Inhaltsverzeichnis
- 1) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Einheimischen
- 2) Essaouira als alleinreisende Frau: Die anderen Reisenden
- 3) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Medina
- 4) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Urlaubsatmosphäre
- 5) Essaouira als alleinreisende Frau: Der Fortschritt und die Tradition
- 6) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Festpreise und das Einkaufen
- 7) Essaouira als alleinreisende Frau: Du bist nicht allein
- Zusammenfassende Informationen über Essaouira
- Abschließende Worte
Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022
1) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Einheimischen
Wie keine andere Stadt in Marokko hat mich Essaouira vor allem wegen der Einheimischen überzeugt. Deren Freundlichkeit, Gelassenheit und Herzlichkeit übertraf all meine Erwartungen, nachdem ich gerade aus dem turbulenten Marrakesch gekommen war, wo man oft als wandelnder Geldbeutel angesehen wird.
Ich wurde oft gegrüßt, ohne einen Hauch von Aufdringlichkeit. Offenheit begegnet einem überall. Fragen nach der Herkunft sowie daraufhin ein plötzliches Umspringen zu deiner Muttersprache sind gang und gäbe.
Die Locals sind an Touristen gewöhnt, begegnen diesen jedoch schlichtweg tolerant, gastfreundlich und interessiert. Sie heißen sie willkommen, statt sie ausnehmen zu wollen oder ihrer leid zu sein.
Ein Spagat, den Essaouira mit Bravour meistert.
2) Essaouira als alleinreisende Frau: Die anderen Reisenden
Essaouira scheint ein Nest für viele Langzeitreisende zu sein. Viele versacken dort auf dem Weg durch Marokko oder auch während ihrer Reisen durch die Welt. Manche bleiben Wochen oder sogar Monate.
Es ist kein Geheimnis, dass Essaouira dabei ein Umschlagplatz für Cannabis und andere Drogen ist (nicht nur bei Reisenden, sondern auch für die Einheimischen).
Trotzdem führt es nicht nur Reisende auf der Suche nach Drogen in die Küstenstadt, sondern einfach viele Menschen mit einem entspannten und offenem Mindset. So trifft man viele interessante Charaktere mit interessanten Geschichten.
3) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Medina
Essaouiras Medina ist klein. Die Orientierung fällt hier leicht. Essaouiras Medina zählt mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe.
In der Medina wimmelt es nur so von Shops und Handwerkern. Plant ausreichend Budget zum Shoppen ein – man möchte sich hier am liebsten für den Rest seines Lebens mit Arganölartikeln, Kleidung, Dekoration und Nippes eindecken.
Berge von Gewürzen, Oliven und Früchten entlang der Straßen können gut und gerne einem köstlichen Abendessen dienen. Auch an günstigen und authentischen Restaurants und Snackbars mangelt es nicht.
Die Häuser in der Medina sind sehr schön und freundlich gestaltet. Die meisten sind im typisch marokkanischen Blau-weiß gestrichen, hier und da gibt es auch Wandmalereien. In den Gassen möchte man sich gerne verlieren, und jeder Winkel ist sehenswert – unheimliche Ecken gibt es keine.
4) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Urlaubsatmosphäre
Essaouira ist einfach entspannt. Die ganze Stadt hat einen langsameren Rhythmus. Nichts geschieht mit Eile.
Wenn die Sonne über dem Wasser untergeht und die Stadt in ein warmes Licht tauchen, füllen sich zwar die Straßen und Plätze, aber trotzdem strahlen die Massen Ruhe aus statt Lärm und Hektik. Es ist ein gemütliches Miteinander, das einen einfach nur anstecken kann – auch als alleinreisende Frau in Marokko.
Am Strand gibt es außerdem zahlreiche Kitesurf- und Surfkurse. Bikinis am Strand sind in Essaouira okay.
Urlaubsfeeling pur in Marokko.
5) Essaouira als alleinreisende Frau: Der Fortschritt und die Tradition
Obwohl die Frauen in Essaouira meist noch traditionell gekleidet sind und Kopftücher tragen, wird der Kleidungsstil der Touristen toleriert und akzeptiert. Wie sonst auch gehören Hotpants nicht auf die Straßen der marokkanischen Stadt, aber am Strand im Bikini schwimmen zu gehen ist kein Problem.
Die jüngeren marokkanischen Mädels verzichten teilweise sogar auf das Kopftuch und tragen enge Jeans und modische Blusen. Und sie spielen mit den einheimischen Jungs Fußball, wie als wäre es das normalste der Welt.
Überall wird einem mit Respekt begegnet. Der westliche Fortschritt ist greifbar und wird von den Einheimischen akzeptiert.
Gleichzeitig ist das Leben in Essaouira traditionell geblieben. Die Gebetszeiten, der Muezzin, der von seinem Turm ruft, die Straßen, die sich abends mit scharenweise Locals füllen, die Gespräche, die überall am Straßenrand stattfinden, das alles ist unberührt geblieben.
Übrigens: Die Einheimischen bringen dir gerne ein paar Worte Marokkanisch bei, wenn du danach fragst.
6) Essaouira als alleinreisende Frau: Die Festpreise und das Einkaufen
Gerade, wer von Marrakesch kommt, wo um jeden Cent gehandelt wird, wird in Essaouira erstmal verwirrt sein, wenn er auf einmal zu hören bekommt: „No, fixed price, fixed price!“.
Nicht überall, aber für einige Waren gibt es in Essaouira Festpreise.
Vielleicht zahlt man dann etwas mehr, als wenn man andernorts über die Preise verhandeln würde. Gleichzeitig umgeht man aber auch Diskussionen, einen plötzlichen Umschwung der Stimmung ins Negative oder jeglichen Kaufdruck.
Tatsächlich gibt es den in Essaouira nicht – Kaufdruck. Ohne weiteres darf man sich in dieser Stadt trauen, in den Shops zu stöbern, sich alles von Nahem anzusehen und am Ende doch nichts zu kaufen. Es gibt dennoch ein Lächeln zum Abschied.
Ich habe in Essaouira sogar erlebt, wie Verkäufer zu Freunden wurden. Wie sie sich freuen, wenn man einfach bei ihnen Platz nimmt, mit ihnen Pfefferminztee trinkt, und sich ober Gott und wie Welt unterhält. Ohne, etwas kaufen zu müssen.
Übrigens: Die Ladenmiete in Essaouira kostet etwa 6000 Dirham im Monat. Manche Tage gehen für die Händler ganz ohne Verkäufe aus. Eine Information, die die eventuell etwas höheren Preise in Essaouira erklären und auch rechtfertigen kann.
7) Essaouira als alleinreisende Frau: Du bist nicht allein
Es gibt in Marokko im Vergleich zu einigen anderen Ländern recht wenig alleinreisende Frauen. In Essaouira sind sie vielleicht auch nicht in der Überzahl, aber es gibt sie. Es tut gut, sich auszutauschen und Erfahrungen über das Marokko, wie man es als alleinreisende Frau erlebt, zu teilen. Und das ist ziemlich sicher oft anders, als man es als Mann oder in einer Gruppe erfährt.
Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, kannst du in Essaouira immer jemanden fragen, ohne versteckte Geldfallen oder Unannehmlichkeiten zu befürchten.
Aber auch in anderer Hinsicht ist man in Essaouira nicht alleine. Irgendetwas begleitet einen dort, und wenn ich an die anderen Orte meiner Reise denke, würde ich dieses Etwas vielleicht Sicherheit nennen. Keine objektiv messbare, sondern eine ganz subjektive. Eine wärmende Kraft, die zur Stadt passt, weil dort einfach alles mal so sein darf, wie es ist.
Ganz entspannt und in aller Ruhe. Wo man einfach nur den Moment leben und genießen kann.
Zusammenfassende Informationen über Essaouira
Für den Strom benötigt ihr keinen Reiseadapter. Unsere normalen deutschen Stecker passen.
Mit dazu gehören die süßen Crépes, die überall verkauft werden. Für den kleinen Hunger oder auch ein selbstorganisiertes Abendessen bieten sich die vielen frischen Oliven, das frische Gemüse vom Markt und Brot aus den Läden an. Auch an köstlichem Obst mangelt es nicht.
Ich selbst kam im Atlantic Hostel* unter, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann. Die Dachterrasse war einmalig toll, das Personal unheimlich nett und alles war sauber und komfortabel.
Es gibt noch ein paar weitere Hostels* und auch Hotels* sowie Riads* in Essaouira.
Abschließende Worte
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Weiterführende Artikel:
- Elke von Meerblog berichtet mit tollen Fotos von dem Rhythmus Essaouiras
- Bei der Zeit habe ich einen schönen Bericht einer Frau gefunden, die hier ihre Erfüllung fand
- Bärbel von Frau auf Reisen schwärmt ebenfalls von der lebendigen und offenen Stadt
Kennst Du Essaouira? Warst Du vielleicht sogar auch als alleinreisende Frau dort? Wie waren Deine Erfahrungen vor Ort?
Liebe Marie, vielen Dank für Deinen Artikel.
Wir sind gerade aus Marokko zurück und von den vielen Städten, die wir besucht haben, ist mir Essaouira am schönsten in Erinnerung geblieben. Wir wären dort gerne länger geblieben. Einfach ein schöner Ort und eine echte Entspannung, wenn man gerade aus Marrakesch gekommen ist.
Vielen Dank. Wir haben übrigens Marokko als sehr sicheres Land wahrgenommen – natürlich muss man sich an einige wichtige Regeln halten, aber auch nach 22 Uhr im dunkeln hatten wir innerhalb der Stadt keine Angst.
Hallo Marcus,
vielen Dank für deinen Kommentar und deinen Bericht :)! Auch mich hat Essaouira um den Finger gewickelt ;-). Unsicher habe ich mich ebenfalls nie gefühlt, wobei Marokko (vor allem Marrakesch) schon auch anstrengend sein kann.
Ich wünsche dir und euch alles Gute,
Marie
so sorglos ist es in Marokko nicht – habe gerade erfahren, dass eine Freundin fast ausgeraub wurde in Marrakesch in der Altstadt, war mit Freund unterwegs, am Tag. Ich selbst hatte vor 10 Jahren ein ähnliches Erlebnis in Marrakesch, Essouira fand ich aber auch entspannter. Aber auch hier kann man nicht einfach außerhalb der Stadt spazieren gehen oder zum Strand laufen. Wir haben dorthin immer ein Taxi genommen. Nach 22.00 Uhr waren wir nicht mehr unterwegs. Ich finde solche Artikel, die nur positiv berichten über die Sicherheit nicht gut. Hier wird insbesondere Leuten mit wenig Reiseerfahrung was vorgemacht. Ich war schon in vielen arabischen Ländern und ich würde als Frau dort nicht alleine reisen.
Hallo Martin,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Diebstähle vor allem in Marrakesch passieren leider hin und wieder. Auch ich habe schon derlei Geschichten gehört. Das Geschlecht der Reisenden ist dabei jedoch nicht ausschlaggebend.
Ich konnte in Essaouira sowohl am Strand als auch außerhalb der Stadt spazieren, ohne, dass ich mich unsicher oder bedroht fühlte. Und auch andere in meinem Hostel haben es getan. Wenn ihr euch mit einem Taxi sicherer fühltet, ist das natürlich völlig in Ordnung. Wie es ohne Taxi für mich oder auch andere war und ist, kannst Du in dem Fall jedoch nicht beurteilen. Nichtsdestotrotz, und das schreibe ich auch in meinem Artikel für alleinreisende Frauen in Marokko, bin ich ebenfalls der Meinung, dass Sicherheit vorgeht. Und dass man als Frau allein zum Beispiel in Marrakesch zu später Stunde keine Spaziergänge durch die Stadt machen sollte.
Ein Blog ist immer subjektiv. Ich bin nicht das auswärtige Amt ;-). Meine subjektiven Erfahrungen decken sich offensichtlich nicht mit deinen oder euren und bedienen auch keine weit vertretenen Ängste. Ich persönlich werde Marokko stets als sicheres Land auch für Frauen wahrnehmen (vorausgesetzt man hält sich an bestimmte Regeln) und kann viele Ängste und pauschale Empfehlungen gegen arabische Länder nicht unterschreiben.
Liebe Grüße,
Marie
Hallo Marie!
Finde deinen Artikel sehr gut möchte jedoch folgendes berichtigen… du schreibst: „Im Winter kann es recht kühl sein, im Sommer wird es brühend heiß. Ideal sind deshalb der Frühling und der Herbst.“
Leider ist die Aussage nicht richtig. Bin sehr oft da schon seit Jahren. Essaouira ist einmalig weil es eben im Gegensatz zu Marrakech dank des Windes im Sommer selten sehr heiss wird, und im Winter ist es von den kühlen Nächten abgesehen tagsüber immer angenehm warm. Weltweit gibt es wenige Orte die dermassen beständige Wetterverhältnisse aufweisen können. Immer angenehm warm, nie zu heiss, kaum Regentage. Wer jedoch Mühe mit Wind hat sollte von Juni bis August in der Medina und weniger am Strand rumlaufen. Essaouira ist wirklich eine Ganzjahresdestination…Gruss
Toller Bericht! Ich bin im März 7 Tage in Marrakesch und hab gleich mal statt Tagestripp einen Overnightstay in Essaouira geplant.
Hallo Melanie,
das klingt toll! Ich wünsche dir viel Spaß und hoffe Essaouira gefällt dir so gut wie mir :-).
Beste Grüße,
Marie