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Kilkenny Irland Kilkenny Brauerei

Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022

Im Südosten Irlands liegt die Kleinstadt Kilkenny. Manch einer von euch kennt den Namen vielleicht vom gleichnamigen Bier. Dieses wird zwar heute in Dublin gebraut, hat seinen Ursprung jedoch in der Smithwick’s Brauerei in Kilkenny. Was ihr bei einer Führung durch die alte Brauerei über Bier lernen könnt und was Kilkenny sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr hier.

 

1) Kilkennys Kleinstadtcharme

 

Irland kann das ja gut: Kleine Städte mit bunten, putzigen Häuschen, netten Cafés, winzigen Geschäften, urigen Pubs und alten Gemäuern hervorbringen.

Kilkenny ist mal wieder ein Paradebeispiel für diese irische Kunst. Der irische Kleinstadtcharme ist hier perfekt. In Kilkenny wird einem nicht langweilig, aber trubelig ist es hier auch nicht. Obgleich abends oder zu Festivalzeiten Kilkennys Straßen und Pubs gut gefüllt sein können, entsteht hier nicht der Eindruck einer geschäftigen Stadt. Und wenn doch, dann bleibt einem immer noch der weitläufige Schlosspark, um sich in Ruhe zurückzuziehen. Auch ein Aufstieg in den Turm von Kilkennys schönster Kathedrale kann euch Abstand vom Straßenleben bringen.

Durch Kilkennys geringe Größe kann man die Stadt ohne Weiteres an einem Tag anschauen. Von grünen Parks bis hin zu eindrucksvollen Kathedralen werdet ihr in Kilkenny alles finden. Wie ich es meistens mache, bin ich auch in Kilkenny einfach drauf los gelaufen, hier und da mal vom Zentrum abgewichen und habe dadurch viele schöne Ecken gesehen. Manchmal erwartete mich hinter der nächsten Kurve ein unerwartet schöner Blick oder eine vorher nicht sichtbare, eindrucksvolle Kirche.

 

 

Kilkenny: Schloss und Schlosspark

 

Kilkennys großes Schloss findet ihr, umgeben von einem wunderschönen, weitläufigen Park, entlang Kilkennys Fluss Nore.

Schon allein der Schlosspark lohnt sich und ist sehr gepflegt. Sowohl schattige, waldige Abschnitte als auch große Rasenflächen laden zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Das Schloss selbst kann man von Innen besichtigen. Die Tour durch die Räume könnt ihr auf eigene Faust machen, einige der Zimmer und Möbel sind sehr schön erhalten. Wenn man einmal in Kilkenny ist, sollte man das Schlossinnere deshalb auch anschauen.

 

 

Kilkenny: Pubs und Livemusik

 

In Kilkenny finden das ganze Jahr über zahlreiche Festivals statt, bei denen meist die Musik im Vordergrund steht. Zu diesen Zeitpunkten können auch Hostels und Hotels in der Stadt und in der Umgebung ausgebucht sein. Häufig sind viele der Auftritte kostenlos anzuschauen, für manche andere (abhängig vom Festival) muss man Eintritt zahlen.

Möglich sind derartige Festivals natürlich nur, da Kilkenny viele Pubs besitzt, in denen die Sänger und Bands spielen können. Seid ihr während eines der Festivals in Kilkenny, erlebt ihr diese also in vollem Glanz und mit teilweise weltberühmten Künstlern. Aber auch sonst ist in den Pubs in Kilkenny viel los. Und wie es sich in Irland gehört, gibt es auch ohne Festivals zwischendurch Livemusik in den vielen Locations.

 

Kilkenny: St. Canice’s Cathedral

 

Die bekannteste und sehenswerteste Kirche in Kilkenny ist die St. Canice’s Cathedral mit ihrem alten Friedhof. Die Kirche stammt aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. und gilt als eine der bedeutendsten Kirchen Irlands.

Die Mischung aus gotischen und klassizistischen Stilen ist besonders und die Architektur der Kirche in Irland einzigartig.

Zu der Canice’s Cathedral gehört ein Rundturm, welches das älteste Bauwerk Kilkennys ist. Für einen kleinen Bolus (zu zahlen in der Kathedrale) kann man den Turm erklimmen und hat von oben einen guten Ausblick über die Stadt. Bei gutem Wetter kann man in der Ferne sogar Berge sehen.

 

 

 

Noch auf etwas anderes fällt der Blick, wenn man auf dem Rundturm der Kathedrale steht. Neben Kilkennys Stadtkern findet sich eine Ruine, die gar nicht recht ins Bild passen will. Denn sie steht inmitten von Industrie, mit einer Mauer drumherum. Büsche haben bereits begonnen, sich ihr Fenster- und Dachloses Inneres zurückzuerobern.

Ihr schaut hier auf die Ruine eines alten Klosters. Die St. Francis Abbey ist der Geburtsort des Bieres Kilkenny. 1710 von Mönchen gegründet, wurde die Produktion 1965 in die Hände der Guiness-Brauerei in Dublin übergeben. Der Name des Bieres ist jedoch geblieben.

 

 


 

2) Kilkenny: Tour durch die Smithwick’s Brauerei

 

Obwohl heute nicht mehr in Betrieb, steht das Gelände der Smithwick’s Brauerei immer noch unberührt im Landschaftsbild Kilkennys. Derzeit wird noch nach Ideen gesucht, was man mit dem Gelände anfangen soll. Meiner Meinung nach ließe sich da wunderbar eine Führung für Touristen einrichten – aber gut, ich habe leider nicht mitzureden ;-).

Zum Glück muss man in Kilkenny dennoch nicht auf Expertenwissen über das Smithwick’s Bier und die dazugehörige Brauerei verzichten.

Die Smithwick’s Experience Brauereiführung findet allerdings in unabhängigen Innenräumen statt, die im Zentrum Kilkennys liegen. Große, rote Tore begrüßen einen vor einem kleinen Innenhof, der wiederum zum Empfangsraum führt.

 

 

Kilkenny ist der Exportname für das irische Smithwick’s Ale. Unter dem Namen findet ihr das Bier auch in Deutschland im Handel. Die Exportvariante schmeckt ein klein wenig anders als das frisch gezapfte Smithwick’s in Irland.

Die Brauereitour findet mehrmals täglich statt. Dabei könnt ihr wählen, ob ihr euch einer Gruppe anschließt oder lieber selbstständig mit einem Audioguide die Räume erkundet. Ich wählte die erste Variante.

Mit einer Gruppe von etwa 15 bis 20 Leuten ging es erstmal in einen Raum, wo ein Film über die Geschichte der Brauerei berichtete. Anschließend liefen wir mit unserem Guide durch verschiedene Räume. Die Brauereitour befasst sich vor allem mit der Produktion des Bieres. Der Guide erklärte uns einige Maschinen und wie diese den Bierbrauprozess ermöglichen. Hier und da durften wir selbst ein wenig ausprobieren, was das Ganze noch besser veranschaulichte. Auch die Zutaten von Bier wurden genau beschrieben.

Zum ersten Mal erfuhr ich, wo genau eigentlich der Unterschied zwischen Ale, Stout und Lager liegt. Als Laie habe ich in Irland und auch anderswo nie wirklich darüber nachgedacht, wieso manche Biere heller und andere dunkler sind und wo der unterschiedlich herbe Geschmack herkommt. Eigentlich merkwürdig, weil ich gerne Bier trinke. Auch bin ich bei Düsseldorf aufgewachsen, wo das dunkle, herbe Altbier herkommt. Geschmacklich war mir schon lange klar, welches Bier ich mag und welches nicht. Nur, wie der Geschmack und die unterschiedlichen Farben praktisch zustande kommen, das wusste ich nie.

 

 

Spannend war auch, mehr über die Entwicklung des Bieres und der Zutaten im Laufe der Geschichte Kilkennys und Irlands zu erfahren und durch welche Faktoren die Produktion in den jeweiligen Zeiten beeinflusst wurde.

Im Preis inbegriffen ist eine Bierverkostung im direkten Anschluss an die Tour. Ihr könnt zwischen drei verschiedenen Biersorten wählen: Smithwick’s, Smithwick’s Pale Ale and Smithwick’s Blonde. Dabei erhaltet ihr nach typisch irischer Manier ein ganzes Pint. Alkoholfreies Bier und Softdrinks gibt es natürlich auch. Wer mag, kann dazu auch noch etwas essen, was jedoch selbst gezahlt werden muss. Das Bier war wirklich köstlich. Ein toller Abschluss!

 

 

Information:

Die Tour dauert etwa eine Stunde ohne die Bierverkostung am Ende.

Wenn ihr die Tickets online bucht, bekommt ihr sie 10% günstiger – das lohnt sich also! Ein Ticket kostet dann 11,70 € statt 13€ für Erwachsene (11 € ermäßigt).

 


 

Zusammenfassende Informationen zu Kilkenny

 

AnreiseFortbewegung vor OrtWie lange?Wann?Strom & InternetWas essen?Wo schlafen?Wie viel kostet...Touristeninformation und Karte

Aus dem Ausland mit dem Flugzeug* zum Flughafen Cork oder Dublin. Von dort gibt es Inlandsflüge weiter zum Flughafen Kilkenny.

Umweltschonender und günstiger reist ihr aus dem Inland jedoch mit dem Bus oder dem Zug an.

Nahverkehr ergibt in Kilkenny keinen Sinn. Zu Fuß kommt ihr überall in kurzer Zeit hin.
Für die Stadt selbst reicht ein voller Tag, um die wichtigsten Dinge zu sehen. Willst du lieber alles in Ruhe anschauen oder einfach mal Fünfe gerade sein lassen, plane mehr Zeit ein. Auch zu Festivalzeiten lohnt sich ein längerer Aufenthalt.
Am schönsten sind Frühling, Sommer oder Herbst für Kilkenny. Das Schloss sowie die Brauereitour sind bei jedem Wetter machbar.

Internet gibt es in Kilkenny in den Hostels und Hotels. Auch im Verkostungsraum der Brauereitour gibt es Wifi. Viele deutsche Mobilfunkanbieter bieten mittlerweile Tarife an, mit denen es sich im EU-Ausland (auch in Irland) kostenlos surfen lässt.

In Irland benötigt ihr einen dreipoligen Stecker* für den Strom.

Köstliche irische Scones oder das traditionelle Fish & Chips.
Ich selbst schlief im Kilkenny Tourist Hostel*. Ein sehr schönes Hostel, das ganz in der Nähe der St. Canice’s Cathedral liegt und damit sehr ruhig. Trotzdem ist Kilkennys Stadtkern mit all den Restaurants und Pubs in knapp drei Minuten zu erreichen.
  • das Hostel: ca. 20 €
  • der Rundturm der Kathedrale: 3 €
  • das Kilkenny Castle: 7,50 €
  • der Bus von Kilkenny – Dublin: 10 €

Hier geht es zur Touristeninformation von Kilkenny.

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Abschließende Worte

 

Kilkenny ist eine Kleinstadt mit großem Charme. Sowohl bei gutem als auch bei schlechtem Wetter lässt sich die Zeit in Kilkenny gut nutzen. Besonders interessant ist die Brauereitour der Smithwick’s Experience. Ich habe viel Neues über Bier gelernt – endlich muss ich mich als Deutsche meiner Bierahnungslosigkeit nicht mehr schämen ;). Ich hatte außerdem Glück und war während eines Festivals in Kilkenny. Die Stadt ist dann wesentlich lebhafter und bietet viele tolle Möglichkeiten, den Abend zu gestalten.

 

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Warst Du schonmal in Kilkenny? Vielleicht hast Du dort sogar ein Festival erlebt, von dem Du berichten kannst? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

4 Gedanken zu „Kilkenny in Irland: Smithwick’s Brauereitour und Kleinstadtcharme“

  1. Hallo Marie,
    du rettest mich gerade. Ich schreibe zur Zeit eine Harry Potter FanFiction und die Protagonistin kommt aus Kilkenny (mir gefiel einfach der Name der Stadt). Nur hatte ich gar keine Ahnung von der Stadt und ü hast mir jetz einen sehr guten Einblick gewährt. Und das ich och auf deutsch, mein Englisch ist grottenschlecht. Also vielen, vielen Dank, ich werde in nächster Zeit öfter hier vorbeischauen.
    LG Jenny

    1. Hallo Jenny,

      da freu ich mich aber, das ich dir beim Schreiben der Geschichte mit meinem Blogartikel ein wenig helfen konnte.
      Vielleicht stolper ich ja sogar mal über deine Story ;-).

      Beste Grüße,
      Marie

  2. Kilkenny hat uns auch gut gefallen, v.a. die Pubs mit irischer Livemusik, die Stimmung muss man mal erlebt haben. Aus Deutschland kenne ich sowas nicht.
    Wir waren in einem ganz tollen B&B untergebracht, dem Carriglea. Sehr charmante Zimmer, sympathische Gastgeber und ein hervorragendes Frühstück! 🙂

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