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BRomo und Ijen auf Java in Indonesien

Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022

Auf einer der größten Inseln Indonesiens, Java, liegen die zwei zwei bekanntesten Vulkane des ganzen Landes: Der Gunung Ijen und der Gunung Bromo. Beide Vulkane sind noch aktiv und bieten aus unterschiedlichen Gründen atemberaubende Anblicke.

 

1) Mit einer Gruppe zu den bekanntesten Vulkanen Javas

 

Ich reiste gerade für ein paar Tage mit einem anderen Backpacker zusammen, als wir beschlossen, von Surabaya aus eine Tour zum Gunung Bromo und zum Gunung Ijen zu buchen. Wir wollten die beiden berühmtem Vulkane sehen.

Wie wir feststellen sollten, waren wir wohl etwas rebellisch und buchten die Tour entgegengesetzt der sonst üblichen Richtung: Erst zum Ijen, dann zum Gunung Bromo.

Die gebuchte Tour führte schließlich einen bunt gemischten Trupp zusammen, der uns allerdings nur zum Ijen begleitete, da sie den Bromo eben schon vor uns abgeklappert hatten.

Auf dem Programm stand erstmal eine längere Fahrt zum Hotel, auf der wir bereits aus der Ferne den Ijen erblicken konnten. Im Hotel sollten wir gemeinsam essen und dann schlafen. „Schlafen„.

Viel Zeit dafür blieb überhaupt nicht.

 

Ijen Vulkan von weitem

Ijen Vulkan von weitem

 


 

2) Der Gunung Ijen und das blaue Feuer

 

Um 1 Uhr in der Nacht mussten wir aufstehen. Jede verfügbare Lage an Kleidung wurde übereinander angezogen.

Denn am Gunung Ijen, den wir planten, zu erklimmen, konnte es nachts sogar Minusgrade geben. Und das bei normalerweise kurzer Hose, Top und Flipflops in Indonesien, die einem sogar oft immer noch zu heiß waren.

Also hieß es, das Zwiebelprinzip anzuwenden.

Ab ins Auto mit der ganzen Gruppe und los ging die Fahrt zum ersten unserer beiden Vulkane.

Wir parkten am Fuße des Gunung Ijen. Durch tiefe Aschesandberge stapften wir dann den Berg hinauf. Kein Zuckerschlecken. Der Aufstieg dauerte vielleicht 2 Stunden, ohne Unterbrechung bergauf.

Dabei war es zwar schon spürbar kalt, aber trotzdem noch schwül (keine Ahnung, wie Indonesien das hinbekommt), weshalb man ordentlich ins Schwitzen kam. Wer schon versucht hat, im tiefen Sand Dünen hinauf zu joggen, weiß im Übrigen, wie sich bei dem Aufstieg lange Teile der Strecke für die Beine anfühlten.

Schließlich kamen wir oben an und mussten dann die Kletterei nach unten beginnen, um zum Krater des Gunung Ijen mit dem Kratersee zu kommen – dem Kawah Ijen – und zu seinem größten Highlight: Dem blauen Feuer.

Der Kawah Ijen ist bekannt für den Schwefelabbau. Bergeweise wird das gelbe Mineral hier aus dem Stein gehauen – per Hand. Die Arbeiter tragen den Schwefel dann in Körben auf der Schulter aus dem Krater und anschließend den Berg hinunter. Danach geht es mit den leeren Körben den Berg wieder hinauf und zurück in den Krater.

Jeden Tag etwa zweimal, etwa 50kg Schwefel pro Tour, Verdienst pro Kilogramm: um die 900 Rupien. So verdienen sie pro Tag an die 90.000 Indonesische Rupien – knapp 6 Euro. Dabei ständig in der Gefahr, dass der noch aktive Vulkan ausbrechen könnte und beim Schwefelabbau ohne Schutz den giftigen Gasen ausgesetzt.

Dabei tragen sie ein Lächeln auf den Lippen, düsen an einem vorbei, kennen jeden Tritt auf den Felsen in den Krater hinab und freuen sich über jedes kurze Gespräch. Unglaublich!

Womit wir also wieder bei dem Krater wären, in den wir nun mehr oder minder klettern mussten. Zwar gab es hier und da Treppenstufen, diese sind aber nur teilweise brauchbar.

Unten angekommen waren wir also allesamt unheimlich k.o.

Es roch ziemlich nach Schwefel und es hieß zu warten, bis die Sonne aufging. Das würde noch eine gute Stunde dauern, in der es wirklich ziemlich kalt wurde.

Derweil beobachteten wir das seltene Naturschauspiel des blauen Feuers. Angeblich gibt es dieses blaue Feuer nur an zwei Orten auf der ganzen Welt, und an einem davon befand ich mich gerade. Das blaue Feuer ist nur nachts zu sehen und entsteht dann, wenn sich der Schwefel und andere Gase in der Luft entzünden. Chemie ist schon was Tolles!

Je heller es wurde, desto eindrucksvoller wirkte auch der See, der den Krater des Ijen ausfüllt. Strahlend türkises Wasser leuchtete uns entgegen. Der so wunderschöne See birgt allerdings große Gefahren, denn sein Wasser ist hochgradig Schwefel- und Sulfathaltig und allein der Dampf des Sees sollte nicht eingeatmet werden.

Ein weiteres Highlight am Gunung Ijen ist der Ausblick. Über den Wolken kann man beinahe den ganzen Gipfel überblicken und in der Ferne sieht man die Menschen wie kleine Punkte den Klamm des Kraters entlang laufen.

 

Ijen Schwefel Bergarbeiter

Ijen Blaues Feuer

Ijen Vulkan über den Wolken

Ijen Vulkan über den Wollken Krater

Ijen Kratersee Vulkane

Ijen Vulkane Schwefel

Ijen Blick auf Vulkane und Berge

 


 

3) Der Gunung Bromo und das Licht der Sonne

 

Mitten in der Nacht müssen wir aufstehen. Schon wieder. Von einem alten Toyota-Jeep werden wir am Hotel abgeholt. Das Ziel: Wir wollen den Sonnenaufgang am Gunung Bromo sehen. Es geht los zum Zweiten unserer Vulkane auf Java.

Meine Reisebegleitung für ein paar Tage und ich haben bereits am Vortag einen Blick auf den immer noch aktiven Vulkan erhaschen können – zum Sonnenuntergang. Sogar aus der Ferne konnte man die schier endlose und staubige Fläche vor dem Vulkan ausmachen – Lavaasche. Aus seinem Krater sieht man Rauch aufsteigen.

Wir fahren über dunkle Straßen, man sieht fast gar nichts. Als wir halten, scheinen wir am Fuß eines Berges angekommen zu sein. Zusammen mit sicher 20 anderen Autos, die dort parken.

Wir sollen den Berg rauf laufen, etwa 10 Minuten, dann gelangen wir zur Aussichtsplattform, wird uns gesagt. Gesagt, getan.

Oben angekommen begegnet uns erstmal eine ziemliche Menschenmasse. So hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Normalerweise meide ich derlei Orte so gut ich kann. Aber gut, nun war ich eben hier.

Noch ist es dunkel. Wir ergattern uns einen Platz gleich an der Absperrung und warten. Und warten. Und warten.

Dann: Der erste Lichtschimmer. Die Sonne geht auf.

In der nächsten halben Stunde (oder war es länger?) beobachteten wir, wie die Sonne größer und größer wurde. Beinahe minütlich schien die Farbe des Himmels zu wechseln, die weite, brache Ebene vor dem Gunung Bromo wurde zunehmend in Licht getaucht und wir standen nur da und staunten.

Und machten Fotos. Viele Fotos natürlich.

Das Traurige an der ganzen Sache ist, dass die nicht annähernd so schön aussehen, wie es in Wirklichkeit war! Aber das ist ja häufig so.

 

Vulkan Bromo von weitem

Vulkan Bromo Sonnenaufgang

Vulkan Bromo Sonnenaufgang

Vulkan Bromo Sonnenaufgang

Vulkan Bromo Sonnenaufgang

Vulkan Bromo Sonnenaufgang

 


 

4) Der Gunung Bromo und die Asche bei Tag

 

Nach dem Bestaunen der Sonne ging es dann wieder mit dem alten Jeep vom Plateu runter und in die Ebene des Bromo. Dort stapften wir etwa 30 Minuten durch den Meter tiefen Lavasand, vorbei an Reitern auf galoppierenden Pferden, die einem den Fußmarsch ersparen wollten.

Wir lehnten zwar ab, aber das Bild der indonesischen, gegen den aufwirbelnden Staub und Sand vermummten Männern auf dem Rücken fliegender Pferde hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Schließlich ging es eine Treppe hoch zum Krater des Gunung Bromo. Der rauchende Schlund ist ein Anblick, den man sicher nicht häufig im Leben zu sehen bekommt. Das dachte sich wohl auch ein anderer Reisender, der sich die Schuhe ausgezogen und zum Meditieren an den Kraterrand gesetzt hatte. Und das wiederum ist ein Anblick, den ich im Leben wohl wirklich nur einmal erlebe.

Unter unseren Füßen brodelte die Welt, bereit, jeden Moment auszubrechen, und auf ihr saß ein Ruhepol von Mensch, der ihr in diesem Moment so nah zu sein schien. Friedlich.

Schließlich ging es mit dem Auto zurück zum Hotel, wo wir noch ein leckeres Frühstück zu uns nahmen und dann die Rückfahrt nach Yogyakarta antraten.

Wir hatten in drei Tagen zwei der berühmtesten indonesischen Vulkane gesehen – und waren begeistert.

 

Vulkan Bromo Pferde

Vulkan Bromo von oben

Vulkan Bromo Krater

Vulkan Bromo Krater

Vulkan Bromo Treppe

 


 

5) Wichtige Informationen zur Tour zu den beiden Vulkanen auf Java

 

Transportmittel:

Die meiste Zeit werdet ihr im klimatisierten Minivan gefahren. Ihr werdet stets an euren Unterkünften abgeholt und dort auch wieder abgesetzt. Die Route von der Unterkunft beim Bromo zur Aussichtsplattform und zur Ebene geschieht in der Regel mit einem schönen alten Toyota-Jeep.

Gruppengröße:

Unsere Gruppe bestand aus 10 Leuten und einem Kind. Mehr passten auch nicht in den Minivan. Eine gute und überschaubare Gruppengröße, die die Tour sehr angenehm und gesellig macht.

Natürlich kann man auch Privattouren buchen, die dann wiederum teurer sind.

Start und Ende der Tour:

Je nach Touranbieter werdet ihr von unterschiedlichen Standorten abgeholt. So könnt ihr die Tour zum Bromo und zum Ijen sogar von Bali aus beginnen oder dort beenden.

Wir starteten und beendeten unsere Tour in Surabaya, was sich allein von der Lage auf Java her anbietet. Auf dem Rückweg wurden wir in Yogyakarta abgesetzt.

Dauer der Tour:

Die Tour dauert 2 Nächte und 3 Tage. Von Yogyakarta aus ging es vormittags los, am 3. Tag kamen wir gegen Abend wieder in Yogyakarta an.

Es gibt auch kürzere oder längere Touren. Ich fand die 2 Nächte und 3 Tage ideal, danach muss man sich ohnehin erstmal etwas erholen. Immerhin sind die Nächte kurz.

Ablauf der Tour:

Einen beispielhaften Ablauf einer Tour zum Bromo und zum Ijen findet ihr Hier.

Übernachtungen:

Je nach Tour sind die Unterkünfte inbegriffen. Diese entsprechen einem einfachen Standard. Als Alleinreisender muss man sich das Zimmer häufig teilen.

Wer mag, kann die Unterkünfte auch selbstständig und separat buchen.

Abendessen und Frühstück ist in den Unterkünften möglich.

Fitness:

Meiner Meinung nach benötigt man für den Auf- und Abstieg am Ijen eine gute Fitness. Man muss trainiert genug sein, um in den Krater hinab- und später wieder hinaufzuklettern.

Zum Krater beim Gunung Bromo muss man auch durch Sand und Treppen hinauf laufen.

Lediglich der Weg zur Aussichtsplattform beim Bromo ist unkompliziert und auch für Menschen mit Gehbeeinträchtigung machbar.

Unbedingt einpacken:

Warme Kleidung! Auf dem Weg könnt ihr noch eine kuschelige Mütze kaufen (die mich am Ijen glatt gerettet hat) und euch vor dem Gunung Bromo teilweise Jacken im Hotel leihen.

Außerdem solltet ihr unbedingt feste Schuhe tragen. Flip Flops sind hier wirklich nicht angebracht. Am besten sind Wanderschuhe, Turnschuhe gehen aber auch.

Nützlich ist auch ein Schal oder Halstuch, womit ihr euch beim Ijen ein wenig vor den Gasen schützen könnt und am Bromo vor dem aufgewirbelten Staub.

Kosten:

Ich bin der Meinung, dass in Indonesien vor Ort alles günstiger ist, als vorher online zu buchen. Und noch dazu ist es auch gar kein Problem – es gibt immer genug Plätze und es lassen sich viel besser individuelle Absprachen treffen!

Für unsere Gruppentour zahlten wir damals etwa 60 € – vor Ort und kurzfristig ausgemacht.

Hinzu kommen bei den meisten Touren der Eintritt zum Bromo (227.000 IDR unter der Woche, 327.000 IDR am Wochenende) sowie der Eintritt zum Ijen (100.000 IDR / 150.000 IDR).

Es lohnt sich also, die Touren unter der Woche zu machen.

Frühstück war inklusive, Mittag- und Abendessen mussten nochmal extra gezahlt werden. Die Unterkünfte wurden ebenfalls für uns gebucht und waren im Preis inbegriffen.

Vergleiche ich unsere Ausgaben mit den Preisen im Internet, liegen letztere weit darüber. Bei 850.000 IDR geht es los, dort sind jedoch nicht mal die Unterkünfte enthalten. Die meisten Touren kosten eher um die 1.500.000 IDR oder mehr – was beinahe den doppelten Preis unserer vor Ort gebuchten Tour bedeutet.

 


 

Abschließende Worte

 

Die zwei aktiven Vulkane Bromo und Ijen so nah und abenteuerlich zu erleben war ein Highlight meiner Indonesienreise. Beide Vulkane sind so unterschiedlich, aber auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr faszinierend. Ich kann eine Tour zu ihrer Besichtigung wirklich empfehlen und würde sie selbst auch ein zweites Mal machen!

 

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Wie stehst Du zu aktiven Vulkanen? Hättest du ein mulmiges Gefühl dabei gehabt, in ihre Abgründe zu blicken? Vielleicht hast Du ja auch schon eine Tour zum Bromo und zum Ijen gemacht – wie waren Deine Erfahrungen damit?

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