Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert zuletzt am 14. Februar 2022
1) Die Schönheit Andalusiens
2016 war ich zum Wandern in Katalonien unterwegs. Mein erstes Mal Spanien führte mich durch kleine Orte entlang der Costa Brava, nach Girona und Barcelona. Ich war begeistert – mir gefiel dort vieles so gut.
Ein Grund, weshalb ich mich im Herbst diesen Jahres entschied, erneut eine Woche Urlaub in Spanien zu verbringen. Um auch mal eine andere Ecke des großen Landes zu entdecken, entschied ich mich für Andalusien im Süden.
Ich stellte schnell fest, dass Andalusien so ganz anders war als Katalonien. Entspannter und lebhafter gleichzeitig, romantisch und idyllisch, warm und offenherzig. Schöner.
Es führt einfach kein Weg daran vorbei, sich in die kleinen Gassen der andalusischen Städte zu verlieben. An den charmanten, schmalen Häuschen vorbei zu gehen, ohne sich an die Romantik von Romeo und Julia zu erinnern. Oder die in Licht getauchten weißen Dörfer in Spaniens Süden zu bewundern.
Nicht nur, dass Andalusien eine der wärmsten Regionen Spaniens ist, in der es auch im Winter noch richtig sonnige Tage geben kann. Noch dazu prägen die herzlichen, stolzen und offenen Andalusier die Gegend mit ihrem unwiderstehlichen Temperament.
In Andalusien macht sich außerdem der Einfluss Nordafrikas bemerkbar. Hier und da könnte man fast meinen, in Marokko zu Besuch zu sein.
2) To do in Malaga
In Malaga gibt es viel zu entdecken. Die Stadt überraschte mich mit ihren Möglichkeiten, für die man häufig nicht mal viel investieren muss. Meine persönlichen Highlights findest Du im Folgenden.
1. Alcazaba
Die Alcazaba ist Malagas alte Festung. Sie stammt noch aus der Zeit der Mauren, deren Einfluss man auch in der nordafrikanischen Architektur wiederfindet. Nicht zuletzt deshalb eröffnet sich einem beim Betreten der Alcazaba eine kleine, andere Welt, die gar nicht mehr so recht spanisch wirken mag.
Von außen lediglich eine sterile, steinerne Verteidigungsanlage, entzückt die Alcazaba von innen mit Mosaiken, Brunnen und zauberhaften Innenhöfen. Von den Burgmauern hast Du eine nette Sicht auf die Stadt.
Am Fuße der Alcazaba liegt übrigens ein altes römisches Amphitheater.
Eintritt: 2,20 €
2. Stadtstrand Malagueta
Stadtstrände sind immer so eine Sache. Der Stadtstrand Malagueta in Malaga lässt sich aber durchaus sehen. Er bietet einen kilometerlangen Sandstreifen mit Liegestühlen, Palmen, Restaurants und Cafés.
Im Sommer wird es hier sicher voll, aber dafür ist der Strand vom Zentrum Malagas aus eben auch wunderbar zu Fuß zu erreichen. Da nimmt man doch gerne in Kauf, dass der Sand nicht ganz so paradiesisch feinkörnig ist.
3. Castillo de Gibralfaro
Auf keinen Fall verpassen solltest Du in Malaga das Castillo de Gibralfaro. Die Burganlage sitzt unmittelbar neben der Alcazaba auf einem Hügel. Denkbar ideal also, um einen wunderschönen Rundumblick über Malaga zu ermöglichen. Die Burg selbst ist eher unspektakulär.
Du solltest unbedingt zum Sonnenuntergang herkommen. Ein wunderschönes Schauspiel.
Eintritt: 2,20 €
4. Stadtpark Parque de Malaga
Auf deinem Weg von der Innenstadt zum Strand oder zum Hafen kommst Du nahezu unweigerlich am Parque de Malaga vorbei. Der Park liegt zwischen zwei Hauptstraßen. Er ist trotzdem richtig schön.
Der Parque de Malaga beherbergt diverse Pflanzenarten. Außerdem fährt er mit skurilen Brunnen und ruhigen Sitzmöglichkeiten auf.
5. Das rege Treiben in der Innenstadt von Malaga
Malagas verkehrsberuhigte Innenstadt steckt voller Leben. Die sauberen Straßen und die hellen Häuserfassaden laden zum Flanieren ein.
In Malaga kannst Du hervorragend einkaufen oder dich bei einem Kaffee an einem der regen Plätze niederlassen und die Atmosphäre auf dich wirken lassen.
6. Kathedrale von Malaga
Mitten in der Innenstadt versteckt sich die Kathedrale von Malaga zwischen den umliegenden Häusern. Und dabei weiß sie auf Anhieb zu beeindrucken.
Sie wurde im 15. Jahrhundert auf den Ruinen einer Moschee erbaut und vereint Stile aus dem Barock, der Renaissance und der Gotik. Deshalb wirkt sie auch gleichermaßen erhaben und filigran.
Der Eintritt in die Kathedrale ist leider recht teuer, lohnt sich aber. Und falls Du das Geld lieber anderweitig investieren möchtest, kannst Du auch eine der Messezeiten nutzen, um kostenlos in die Kirche zu kommen.
Eintritt: 5€ / kostenlos während der Messe
7. Nachtleben in Malaga
Malaga hat keine bassgesteuerten Riesenclubs, von denen die ganze Welt spricht. Das würde zu Malaga auch gar nicht passen.
Stattdessen hat Malaga viele kleine, gemütliche Bars. Auch Malagas Clubs sind klein und kompakt. Zu später Stunde legen die Andalusier hier gerne mal eine Salsa-Session ein. Vielleicht auch unverhoffter Weise mit Dir, denn so ist Andalusien eben. Jeder wird zum Freund.
Jeden Abend kannst Du in Malaga außerdem zum fairen Preis an einem Pub Crawl teilnehmen. Was mir dabei im Übrigen besonders gefiel, war, dass der Pub Crawl einen nicht nur in touristenüberfüllte Bars führte. Stattdessen waren die Orte allesamt auch von Einheimischen gut besucht.
8. Tapas und Sangria
Natürlich dürfen auch in Malaga nicht die typischen spanischen Tapas fehlen. Die bekommst Du normalerweise inklusive eines Getränks. Oder andersrum: Du bestellst ein Getränk und bekommst eine Portion Tapas dazu.
Und was bietet sich da für die warme spanische Region Andalusien mehr an, als ein fruchtiger Sangria?
Allein in der Altstadt tummeln sich eine Menge Tapas-Bars. Etwas am Rande des Zentrums sind die Preise niedriger, als an den Haupteinkaufsstraßen.
3) Von Malaga in die Umgebung
Malaga liegt in Andalusien ziemlich zentral und eignet sich deshalb hervorragend als Ausgangsbasis für eine Rundreise. Die beliebtesten Ziele sind dabei sicher Granada, Sevilla und Cadiz. Darüber hinaus gibt es aber auch viele schöne, kleinere Orte, die noch nicht so sehr vom Tourismus überrollt werden. Wenn Du eine Woche in Malaga hast, kann ich dir folgende Ziele empfehlen:
1. Cordoba
Cordoba ist von Malaga aus mit dem Bus in etwa 3 Stunden zu erreichen. Mindestens eine Übernachtung macht deshalb Sinn.
Cordoba ist in der Geschichte bekannt als harmonischer Hafen für verschiedene Kulturen. Einst eine der größten Städte der Welt lebten hier Juden, Christen und Muslime meist friedlich zusammen.
Das hat natürlich auch das Antlitz der Stadt geprägt.
Besonders sehenswert ist meiner Meinung nach das jüdische Viertel, in dem es viele kleine Gassen und schöne Häuser gibt.
Auf keinen Fall verpassen solltest Du in Cordoba aber auch die alte Moschee, die Mezquita-Catedral de Cordoba. Zur Zeit der Mauren wurde diese als Moschee erbaut und genutzt, wurde dann im 13. Jahrhundert jedoch zur Kirche umfunktioniert. Das Innere der Mezquita weist deshalb Spuren aus Islam und Christentum gleichermaßen auf. Der Besuch lohnt sich wirklich sehr.
Ziemlich gehypt wird in Cordoba die die Straße der Blumen (Street of Flowers). Tatsächlich ist die kleine, schmale Gasse nett anzusehen und sicher ein toller Spot für Fotos. Viel schöner aber sind meiner Meinung nach die übrigen Sträßchen der Innenstadt, bei denen Du auch immer wieder auf zahlreiche blumenverzierte Häuser treffen wirst.
Insgesamt überzeugt Cordoba aber vor allem mit einer sehr entspannten und authentischen Atmosphäre. Die Stadt eignet sich hervorragend, um sich für einen oder zwei Tage zu entspannen und die Zeit einfach mal Zeit sein zu lassen.
Unterkunft: Das Bed and Be Hostel* ist wirklich schön. Die Zimmer sind geräumig und hell, die Betten sehr bequem. Es gibt einen kleinen Innenhof, die Bäder und Küchen sind sauber. Vor allem aber ist das Personal unheimlich herzlich und nett. Ich habe mich hier sofort wohl gefühlt.
Restaurant-Tipp: Köstliche Tortilla gibt es direkt bei der Mezquita im unscheinbaren Santos. Dazu kannst Du die für Cordoba traditionelle Salmorejo bestellen. Mit dem Essen setzt Du dich dann am besten nach draußen an die Mezquita.
Besuchszeiten Mezquita: Jeden Tag (außer Sonntags) von 8.30-9.30 kostenloser Eintritt.
2. Antequera
Ein großartiger Tagesausflug von Malaga ist die kleine Stadt Antequera. Hier verirren sich wirklich nur wenige Touristen hin. Dafür sind die Einheimischen umso aufgeschlossener und starten gerne mal ein Gespräch mit dir – auch wenn sie merken, dass Du sie nicht verstehst :D.
Mich hat Antequera leider mit starken Regenschauern begrüßt, dennoch war die Stadt sehenswert.
Auf einem Hügel liegt eine Burg, von der Du einen wunderbaren Ausblick über Antequera erhaschen kannst. Dabei strahlt Antequera einem weiß und freundlich entgegen. Dazwischen ragen Kirchtürme in den Himmel hinauf.
Sehr schön und sauber ist die Innenstadt. Hier und da wirkt sie friedlich, dann wieder sitzen Leuten in den Cafés und Parks auf den Straßen.
In Antequera kannst Du auch eine Stierkampfarena besichtigen oder noch einen Abstecher in die umliegende Natur machen. Diese lädt mit mehreren Wanderwegen in das Torcal de Antequera ein. Dort türmen sich geschichtete Steinformationen bizarr nebeneinander auf.
3. Granada
Granada ist mit Sicherheit Andalusiens größte Hippiestadt. An allen Ecken riecht es nach Gras. Auf den Plätzen sitzen Männer mit Rasterzöpfen und spielen Gitarre oder singen. Mütter mit Tattoos, Piercings und Haarschmuck holen ihre Kinder von der Schule ab.
Ob man das selbst mag oder nicht: Es prägt Granadas Charme.
Und dabei ist die Stadt eigentlich bekannt für die Alhambra, eine der meistbesuchtesten Attraktionen Europas. Ich persönlich mied sie übrigens gerade deshalb. Mir war es einfach schon aus der Ferne zu voll.
Und Granada hat mehr zu bieten, als nur die Alhambra. Auch mehr, als Hippies an allen Straßenecken. Obwohl die eben dazu beitragen, dass Granada entspannt ist. Weltoffen. Unkompliziert. Und das Leben hier so harmonisch wirkt.
Nahezu jeden führt es in Granada in das arabische Viertel Albaicin. Hier gibt es arabische Läden, marokkanische Tajine und Verkäufer in arabischen Trachten.
Außerdem ist Albaicin auch aufgrund seiner kleinen Gassen und gemütlichen Plätze das wohl schönste Viertel Granadas.
Vom Aussichtspunkt San Nicolas kannst Du in Albaicin schließlich die Sonne über der Stadt untergehen sehen. Allerdings kann es dort gerade nachmittags voll werden. Mehr Ruhe findest Du, wenn Du weiter bergauf läufst, bis zum Mirador San Miguel Alto. Dort ist die Aussicht sogar noch besser.
Natürlich gibt es in Granada auch viele schöne Kirchen und Parks, die Du besichtigen kannst.
Mein persönliches Highlight Granadas waren jedoch die vielen köstlichen und preiswerten Tapas-Bars. Dort bestellst Du nicht zuerst das Essen, sondern ein Getränk. Dieses beeinhaltet dann eine Tapas deiner Wahl. Und das Ganze für gerade mal 1.50-2€. Super gesellig und wirklich lecker!
Unterkunft: Das El Granado* ist vor allem in den kühleren Jahreszeiten richtig gemütlich. Es gibt einen schönen, überdachten Innenhof und eine Terrasse. Drinnen wartet ein warmer Aufenthaltsbereich mit Tischen und Sesseln auf Dich. Das Personal ist freundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen. Die Atmosphäre hier hat mir richtig gut gefallen.
Restaurant-Tipp: Geh unbedingt Tapas essen! Du kannst mit keiner der Tapas-Bars etwas falsch machen.
Infos zur Alhambra: Tickets im Voraus buchen! Jeden Tag um Mitternacht wird noch einmal ein kleines Kontingent an Karten für den nächsten Tag online gestellt. Kurzfristig und vor Ort bekommst Du höchstens noch im Winter Tickets.
Zusammenfassende Informationen zu Malaga
Willst Du nicht nur Malaga, sondern auch andere Orte in Andalusien entdecken, solltest Du mindestens eine Woche einplanen. Mit zwei oder sogar drei Wochen kannst Du ganz Andalusien entspannt bereisen.
Für Malaga selbst reichen 3 Tage aus.
Im Sommer wird es in Andalusien oft extrem heiß und drückend. Im Winter gibt es zwar immer noch einige Sonnentage, die Temperaturen können aber in seltenen Fällen unter 10°C sinken.
Ideal sind Frühling (Ende März bis Juni) und Herbst (Ende September bis Anfang November).
Internet ist in Andalusien in der Regel schnell und stabil. Roaming ist dank neuer EU-Regelung mittlerweile auch kostenlos.
Für die Steckdosen benötigst Du keinen Adapter.
In Malaga habe ich im The Lights Hostel* geschlafen und kann eine absolute Empfehlung aussprechen! Sowohl die Dachterrasse als auch der Aufenthaltsbereich drinnen bieten genug Platz und laden zum Entspannen ein. Die Räumlichkeiten waren sauber und praktisch eingerichtet. Die Küche ist riesig und super ausgestattet. Jeden Abend kochen die Mitarbeiter abwechslungsreiches Abendessen (2€) und es gibt kostenlosen Sangria.
Insgesamt ein Hostel, das gerade für Alleinreisende super geeignet ist.
Ansonsten gibt es in Malaga natürlich auch viele Hotels und Apartements.
Abschließende Worte
Weiterführende Artikel:
- Sara und Marco von Love & Compass geben weitere Tipps für Cordoba
- Auch schlagen die beiden Dir 8 schöne Städte in Andalusien vor
- Julia von Globusliebe hat einen Roadtrip durch Andalusien gemacht
- Karin von Lemons and Volcanoes zeigt Sevillas schönste Seiten
Weitere Artikel zu Spanien:
- Ich habe einen ausführlichen Guide zu Backpacking in Spanien geschrieben
- Mit meinen Barcelona Tipps kannst Du einen weiteren tollen Städtetrip erleben
- Oder möchtest Du vielleicht Madrid authentisch entdecken?
- Was macht die spanische Kultur eigentlich so besonders?
- Wandere auf dem Cami de Ronda entlang der Costa Brava
Welche schönen Erinnerungen hast Du an Andalusien? Gab es Orte, die es Dir besonders angetan haben? Hast Du vielleicht die Alhambra besucht?
Ein sehr schöner Beitrag zu Malaga mit insbesondere auch tollen Bildern! Wir empfehlen auf jeden Fall noch den Playa Rincon de la Victoria. Der liegt etwas außerhalb, ist aber nicht ganz so überfüllt.
Viele Grüße
Robert
Hach, Andalusia…
Da bekomm ich glatt wieder Sehnsucht (obwohl… ich hab mir ja geschworen, da nur noch im Winter hinzufahren :-D)
Vielen Dank für die Verlinkung liebe Marie!
Besos
Karin
Hallo Karin,
für deinen Winterausflug nach Andalusien wünsche ich dir natürlich viel Freude (und hoffentlich schönstes Wetter) :)! Bei mir wird sicher nächstes Jahr auch nochmal ein Kurztrip in Spaniens sonnigen Süden auf dem Plan stehen.
Beste Grüße,
Marie
Hallo Marie! Danke für deine Erwähung auf unserem Blog! 🙂 Wir hoffen du hattest eine wunderbare Zeit in Andalusien!
Ganz liebe Grüße aus Kuala Lumpur,
Sara
Hallo Marie,
dein Beitrag zu deiner Woche in Andalusien hat mir sehr gefallen!
Interessant, dass du nicht die Alhambra besucht hast. Bei meinem Besuch war es zum Glück nicht voll…aber ja, Granada hat noch weitaus mehr zu bieten.
Ich war nur für einen Kurztrip, also 3 oder 4 Tage, in Andalusien. Mehr Zeit hatte ich leider nicht.
Auf meinem Reiseblog habe ich über die Highlights meiner Reise geschrieben und werde jetzt noch auf deinen Bericht verweisen.
Viele Grüße,
die Reisefanatikerin
Hallo Samantha,
vielen Dank für deinen Kommentar :-)!
Ich hab einfach ganz persönlich ein Problem mit Menschenmassen vor Sehenswürdigkeiten und schönen Orten. Natürlich ließe sich argumentieren, dass es deshalb so voll ist, weil es sich wirklich lohnt. Ich habe leider schon ein paar Mal das Gegenteil erlebt, weil ich vor lauter Menschen kaum etwas sehen konnte, nicht vom Fleck kam, es unheimlich laut war oder ich Teil von etlichen Fotos wurde :D.
Da geht für mich ratzfatz der Zauber eines Ortes verloren.
Andalusien ist ja zum Glück nicht so weit entfernt, vielleicht schaffst du es ja nochmal dorthin? 🙂
Für ein paar Tage hast du aber ja auch schon einiges sehen können.
Beste Grüße,
Marie