Inhaltsverzeichnis
- 1) Albanien im Überblick
- 2) Albanien Backpacking
- 3) Albanien Backpacking als alleinreisende Frau
- 4) Kommunismus in Albanien
- 5) Was hat Albanien Backpacking zu bieten?
- 6) Für wen ist Albanien Backpacking besonders geeignet?
- 7) Beste Reisezeit für Albanien Backpacking
- 8) Anreise nach Albanien von Deutschland aus
- 9) Transport im Inland
- 10) Budget für Backpacking in Albanien
- 11) Unterkünfte in Albanien
- 12) Strom & Internet in Albanien
- 13) Verständigung in Albanien
- 14) Essen und Trinken in Albanien
- 15) Reiseführer Empfehlung für Albanien
- 16) Albanien Routen: 2 Wochen Albanien Backpacking
Aktualisiert zuletzt am 25. März 2023
1) Albanien im Überblick
Sprache: Albanisch
Hauptstadt: Tirana
Einwohner: ca. 2,8 Millionen (Stand 2020)
Fläche: 28.748 km²
Währung: Lek(e) (ALL) | 80 Leke = 70 Cent (Stand 2022)
Visum: Ein Aufenthalt bis zu 90 Tagen ist visafrei
2) Albanien Backpacking
Ich habe mich innerhalb weniger Tage in Albanien verliebt. Die Geschichte, die Authentizität und die Vielfalt des Landes haben mich schnell in ihren Bann gezogen. Albanien hat einen einzigartigen Charme. Die Bergwelt im Norden Albaniens ist atemberaubend. Du kannst sie hervorragend auf dem mehrtägigen Peaks of the Balkans erwandern. Aber auch Albaniens Sandstrände sind schön.
Albanien ist noch recht ursprünglich, was sich zum Beispiel in der Infrastruktur bemerkbar macht. Suchst du primär Komfort, ist Backpacking bei einer Albanien Reise der falsche Reisestil für dich. Schulterst du aber doch den Rucksack und tauchst in die albanische Welt ein, wirst du mit sehr vielen besonderen Erfahrungen belohnt.
Die Einheimischen tragen in Albanien maßgeblich dazu bei, dass du deine Reise nicht so schnell vergessen wirst. Sie sind temperamentvoll und laut. Zu Beginn können die energischen Diskussionen manchmal bedrohlich wirken. Dann aber entdeckt man hinter der harten Fassade einen warmen und herzlichen Kern. Die Einheimischen sind sehr kontaktfreudig. Man kommt bei einer Albanien-Reise schnell mit ihnen ins Gespräch und fühlt sich herzlich willkommen.
All das trägt dazu bei, dass Albanien zunehmend touristischer wird. Die Masse an nicht fertig gestellten Hotels entlang der Küste hat sich mir bei meiner letzten Albanienreise 2022 eingeprägt. Seit 2018 (mein erster Albanienbesuch auf meiner Osteuropa-Rundreise) hatte sich viel getan.
Die Albaner lieben ihr Land. Was dabei allerdings auch schnell deutlich wird: Obwohl sie es lieben, versuchen viele woanders ihr Glück. Denn die Arbeitsmöglichkeiten sind in Albanien noch immer begrenzt, die Wirtschaft hat sich von der kommunistischen Historie noch lange nicht erholt. So ist in meinen Augen der zunehmende Tourismus mal wieder Fluch und Segen: Er durchkreuzt den ganz eigenständigen Charakter des Landes, aber nährt auch die Hoffnung, der Wirtschaft einen Schubser zu geben. Deshalb solltest du unbedingt nach Albanien, dort aber umsichtig reisen, der albanischen Kultur und ihren Eigenheiten Raum geben. Und das, finde ich, geht als Backpacker hervorragend.
3) Albanien Backpacking als alleinreisende Frau
Ich begegne häufig Voreingenommenheit, wenn ich von Solo-Reisen in osteuropäische Länder berichte. Wogegen Griechenland für viele ein beliebtes Reiseziel ist, wird Ländern wie Albanien, Nord-Mazedonien, Rumänien oder Bulgarien schnell mit Skepsis begegnet.
Meine persönliche Erfahrung mit Albanien Backpacking als alleinreisende Frau war jedoch durchweg positiv. Während meiner zwei Albanienreisen erlebte ich keine unangenehmen Situationen. Ich nahm vor allem die jungen Albanierinnen als sehr feminin, autonom und stark wahr. Die männlichen Albaner wiederum begegneten mir stets freundlich und respektvoll. Es gab nicht einen bedrohlichen Moment oder einen, in dem ich mich als Frau nicht ernst genommen fühlte.
Ich habe in Albanien einige alleinreisende Frauen getroffen. Manche waren mit dem Rad oder als Wanderer mehrere Wochen im Land unterwegs. Sie schilderten mir ebenfalls, dass sie keinerlei Probleme auf ihrer Reise erfuhren. Stattdessen berichteten sie von einigen herzlichen und gastfreundlichen Begegnungen mit albanischen Familien.
4) Kommunismus in Albanien
Verpasse in Albanien auf keinen Fall, dir einen Einblick in Albaniens Geschichte zu verschaffen. Ich kann die Bunk’art-Museen in Tirana empfehlen. Sie gehen allerdings sehr nah und sind schwer zu verkraften. Bei einer Free Walking Tour bekommst du ebenfalls einen Überblick über den Kommunismus in Albanien, welcher das Land massiv geprägt hat.
Bei Reisen durch Osteuropa kommt man häufig mit dem Thema Kommunismus in Kontakt. Im ehemaligen Jugoslawien schwärmen die Leute von der Zeit, als Josip Broz Tito noch alle Länder friedlich und stark zusammen hielt – im Kommunismus vereint.
Ganz anders sieht es in Albanien aus. Albanien hat eine schwarze, bitterböse Zeit unter kommunistischer Führung erlitten. Unter dem politischen Oberhaupt Enver Hoxha entwickelte sich ab 1946 über Jahrzehnte eine paranoide Angst vor Angriffen von Außen und Innen. Später war es niemandem mehr erlaubt, die Stadt zu verlassen, aus der er kam – so war das gegenseitige Bespitzeln einfacher. Großväter brachten ihre Enkel in den Knast, Nachbarn zeigten Nachbarn an, Ehepartner unterwarfen im massiven Streit Ehefrau oder Ehemann Hoxhas Urteil. Hunderttausende Bunker wurden über das ganze Land verteilt gebaut. Ihnen begegnet man noch immer im ganzen Land. In der schönsten Natur sind sie Mahnmahle von gestohlener Freiheit.
Eine internationale Vernetzung gab es zuletzt für Albanien nicht mehr. Hoxha wandte sich von der Sowjetunion, von Russland und schließlich auch von China ab. Die Wirtschaft Albaniens litt massiv unter der Isolation. Es gab keine Markenvielfalt oder freie Jobwahl. Materialien wurden Mangelware.
Aus Kommunismus wurde eine erbarmungslose Diktatur, welche alle vernichtete, die sich ihr in den Weg stellten. Oder von denen Hoxha glaubte, dass sie es taten. Es heißt, dass jeder dritte Albaner verfolgt wurde. Mehrere Tausend Albaner starben. Viele wurden gefoltert, um Informationen preiszugeben.
Das strenge Regime zerfiel erst mit Hoxhas Tod im Jahr 1985. Von heute auf morgen, nach gut 40 Jahren Diktatur, Entbehrung und ständiger Angst, konnten die Albaner Cola im Supermarkt kaufen. Sie konnten ihre Familien und Verwandte besuchen, konnten ihren Wohnort ändern.
Mich bewegt sehr, was Albanien seitdem geschafft hat. Einander zu verzeihen, einander wieder vertrauen lernen, Fremde im eigenen Land herzlich willkommen zu heißen und sich in so kurzer Zeit so sehr für die Welt zu öffnen, das ist wahrlich besonders. Und dabei so sehr den eigenen Charakter zu bewahren, oder besser: ihn teils sogar neu erfinden zu müssen, nachdem Hoxhas Terror ihn klein gehalten und so lang erdrückt hatte, umso mehr.
5) Was hat Albanien Backpacking zu bieten?
Albanien ist in meinen Augen ein besonderes Reiseziel und mit Sicherheit keines, welches bisher viele auf dem Schirm haben. Albanien hat traumhafte Bergpanoramen sowie schöne Sandstrände. Albaniens erst unlängst überwundener grausiger Kommunismus prägt eine Albanien Reise auf eine außergewöhnliche Art. Und zuletzt sind Albaniens Städte voller Leben.
6) Für wen ist Albanien Backpacking besonders geeignet?
7) Beste Reisezeit für Albanien Backpacking
Frühling & Herbst (März-Juni/September-November)
Im Frühling und Herbst ist das Wetter in Albanien mitunter unbeständig. Die Temperaturen liegen tagsüber meist zwischen 20°C bis 25°C. Nachts sinken die Temperaturen unter 15°C. Für Wander- und Radtouren sind Frühling und Herbst in Albanien wunderbar geeignet. Vor allem, weil man tagsüber nicht im eigenen Saft badet. Das kann man dann lieber im Meer tun. Das wird zwar im Frühling ein erfrischendes Bad (im Herbst kann das Wasser vom Sommer noch warm sein), aber an den Stränden ist schön viel Platz.
Sommer (Juni-September):
Ab Ende Juni ist Albanien ein ausgewachsenes Sommerparadies. Es ist heiß, trocken und sonnig. Das strahlend blaue Meer ist warm und die Strandbars haben bis tief in die Nacht geöffnet. Das Leben findet draußen statt. Im Sommer teilst du auf einer Albanien Reise das Land mit verhältnismäßig vielen Touristen. Dafür profitierst du von vielen Sonnenstunden. In den Bergen sind Wanderungen im albanischen Sommer toll, da sich die Hitze dort in Grenzen hält.
Winter (Dezember-Februar):
Der Winter eignet sich für eine Albanien Backpackingreise wenig. Albanien kann zwar recht milde Winter für sich beanspruchen, aber der viele Regen kann Aktivitäten einen Strich durch die Rechnung machen. In den Höhenlagen ist das Wetter für Wanderungen oder Radtouren im Winter ohnehin zu unbeständig.
8) Anreise nach Albanien von Deutschland aus
Direktflug nach Albanien:
Der größte Flughafen in Albanien ist gleichnamig mit der Hauptstadt des Landes: Tirana. Vom Flughafen in die Stadt gelangst du unkompliziert mit dem Bus. Der Bus namens Rina Express fährt stündlich von 07:00 bis 02:00 Uhr morgens. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten. Die andere Richtung wird ebenfalls vom Rina Express bedient. Er fährt in Tirana hinter der Oper ab. Ab 06:00 Uhr morgens und bis 24:00 Uhr kommst du einmal die Stunde mit ihm zum Flughafen. Das Busticket kostet in beide Richtungen 400 Leke (Stand 2022) pro Strecke, das entspricht etwa 3,50 €.
Ich selbst suche und vergleiche meine Flüge stets mit Skyscanner*
Bus:
Der Bus ist aufgrund der langen Fahrzeit zwischen 25 bis 40 Stunden nicht das praktischste Verkehrsmittel, um von Deutschland nach Albanien zu gelangen. Wenn du es darauf anlegst, kannst du beispielsweise von Berlin aus zweimal wöchentlich mit dem Flixbus nach Tirana fahren. Der Bus fährt über Dresden und Skopje, die Hauptstadt Nordmazedoniens. Beide Städte lohnen sich für einen zwei- oder mehrtägigen Zwischenstopp. Andere Agenturen bieten beispielsweise Busfahrten über Ungarn oder Kroatien an.
9) Transport im Inland
Busse und Minibusse:
Zwar gibt es in Albanien auch die uns bekannten Busse, viel häufiger aber begegnet man den so genannten Furgons. Diese Minibusse kenne ich schon aus anderen Ländern, unter anderem von Backpacking in Georgien. Die Furgons sind ein wertvoller Bestandteil des albanischen Reiseerlebnisses. Mit diversen Zwischenstopps zum Ein- und Ausladen von Handelsgütern oder Personen bringen sie den sparbewussten Reisenden stolz mit durchaus beschränktem Komfort zum Ziel. Mitunter teilst du dir die Hälfte deines Platzes mit diversen Eierkartons oder Autoreifen. Aber das gehört zum Albanien Backpacking dazu.
Die Furgons und Busse bezahlst du meist beim Aussteigen beim Fahrer. Manchmal geht auch während der Fahrt jemand herum und sammelt das Fahrtgeld ein. Eine richtige Regel lässt sich nicht ableiten. Denn die Furgons und Busse sind meist im Besitz der Fahrer selbst.
Die Ziele der einzelnen Busse und Furgons stehen in der Regel vorne am Bus. Buspläne sucht man beim Albanien Backpacking vergebens. Die Einheimischen helfen aber gerne weiter. Am besten erkundigst du dich in deinen Unterkünften über die anstehende Route. Wenn du beim Einsteigen in die Furgons den Fahrer wissen lässt, wohin du genau musst, gibt er dir zu gegebener Zeit mit Händen und Füßen die notwendigen Informationen über Aus- und Umstiege.
Eigenes Auto:
Albanien auf einem Roadtrip selbst zu durchfahren ist ebenfalls ein kleines Abenteuer. Der Verkehr ist hier und da sehr chaotisch, vor allem in Tirana. Generell wird in Albanien gerne viel gehupt. Die zugrunde liegende Intention lässt sich manchmal nur erahnen.
Die Straßen vor allem im Norden Albaniens sind schlecht ausgebaut. Die Wege dort sind voller Schlaglöcher und Geröllbrocken. Im Winter oder bei starken Regenfällen können ganze Straßenabschnitte überflutet und zugeschneit sein. Du brauchst also für eine Albanien Reise mit dem Auto nicht nur einen soliden, geländetauglichen Mietwagen. Du solltest zudem sicher am Steuer sein und allzeit konzentriert sowie vorausschauend zu fahren.
- Da ich selbst in Albanien nicht mit einem Mietwagen unterwegs war, empfehle ich den Roadtrip Albanien Artikel von Travellingcarola
Taxi:
Innerhalb der großen Städte wie Tirana sind Taxis ideal für Albanienreisende. Sie sind preiswert und bringen einen schnellstmöglich ans Ziel. Nur wenige Taxifahrer sprechen englisch, manche dagegen deutsch. Du kannst manchmal den Preis für die Fahrt vorher mit dem Fahrer festlegen oder auf ein eingeschaltetes Taxometer beharren. Die Kosten für eine Strecke innerhalb Tiranas belaufen sich auf Beträge zwischen zwei bis fünf Euro.
Fahrrad/Motorrad:
Ich habe in Albanien viele Rad- und Motorradfahrer gesehen. Von einer Radfahrerin hörte ich, dass die Strecken zum Teil an viel befahrenen Straßen entlang führen ohne Chance auf Schatten. Sie fuhr allerdings auch nicht gezielt eine Radtour ab, sondern jeden Tag aufs Neue einfach drauf los. Freunde von mir wiederum unternahmen eine organisierte Radtour entlang der albanischen Küste und schwärmten von der anstrengenden aber lohnenswerten Route. Als Motorradfahrer solltest du dich auf einige Schotterstraßen und Offroad-Kilometer einstellen.
- Wie es sein kann, mit dem Motorrad durch Albanien zu fahren, kannst du im Tourbericht auf Bike on Tour nachlesen
- Über ihre Radtour durch Albanien berichtet Rausgefahren
Hitchhiking:
Du kannst beim Albanien Backpacking hervorragend per Anhalter zu deinem Ziel kommen. Manchmal sogar ungefragt. Das funktioniert sowohl auf kurzen als auch auf längeren Strecken sehr gut. Fahrgemeinschaften zu bilden ist in Albanien nämlich ganz normal. Aus Respekt vor der wirtschaftlichen Situation vieler Einheimischer solltest du über einen kleinen finanziellen Zuschuss für die Fahrer nachdenken.
- Bei „Das Filter“ ist ein meiner Meinung nach sehr interessanter Artikel über das Trampen in Albanien erschienen, der vor allem den Fokus auf die Begegnungen und das Hinterfragen unseres westeuropäischen Mindsets setzt
10) Budget für Backpacking in Albanien
Günstig:
Als sparsamer Backpacker nächtigst du in Albanien in Hostels. Du nutzt das zumeist dort angebotene Frühstück und gehst höchstens einmal am Tag essen. Wenn du an jedem Ort ein paar Tage verweilst (was ich empfehlen würde), statt jeden Tag weiterzureisen, sparst du auch an den Transportkosten. Geführte Touren machst du höchstens ein, zweimal. Albanien hat sowieso schon genug zu bieten, um deinen Urlaub mit Sehenswürdigkeiten, Eindrücken und Aktivitäten zu füllen. Ein Budget von 30€/Tag reicht bei diesem Reisestil in Albanien.
Mittelklasse:
Auch als Backpacker möchtest du vielleicht mal ruhig unterkommen und gönnst dir hier und da eine Airbnb-Unterkunft oder ein Privatzimmer im Hostel. Du möchtest dir außerdem verschiedene Museen und Touren während deiner Albanienreise nicht entgehen lassen. Bei der Restaurantauswahl achtest du nicht so auf die Preise. Trotzdem wirst du voraussichtlich mit einem Tagesbudget zwischen 40€ und 50€ auskommen.
Luxus:
Legst du noch mehr Wert auf Komfort und unkompliziertes Reisen, steigen die Kosten einer Albanienreise. Ein eigener Mietwagen, Taxis für Langstrecken oder Vier-Sterne-Hotels schlagen natürlich verhältnismäßig zu Buche. Organisierte Touren und Aktivitäten, bei denen du dich wiederum um kaum etwas kümmern musst, kommen vielleicht noch on top. Dann solltest du dich für deine Albanien Reise auf Kosten von über 50€/Tag einstellen.
Mit meiner DKB Visa Card habe ich in Albanien gute Erfahrungen gemacht. Mittlerweile ist die DKB Visa Card zu einer Debit-Kreditkarte umfunktioniert worden. Tatsächlich ist das Bezahlen mit Kreditkarten in Albanien ziemlich üblich. Es gibt einige weitere kostenlose Reisekreditkarten, mit denen du in Albanien gut aufgehoben bist.
11) Unterkünfte in Albanien
Manches hat sich an der Unterkunftssituation in Albanien verändert, seitdem ich 2018 zum ersten Mal dort war. Mir sind jetzt, vier Jahre später, viele unfertige Hotels und Feriensiedlungen aufgefallen. Auch hatte ich den Eindruck, dass die Qualität der Hostels in den letzten vier Jahren etwas gelitten hat. Nichtsdestotrotz lässt sich das Angebot an schönen und gemütlichen Unterkünften in Albanien weiterhin sehen.
Viele Unterkünfte in Albanien sind etwas Besonderes. Vor allem in der Apartment- und Hostelkategorie finden sich beim Albanien-Backpacking liebevoll eingerichtete Unterkunftsoptionen. Die Preise sind dabei mehr als fair. Aufgrund meiner Erfahrungen in mittlerweile diversen Ländern der Welt würde ich sagen, dass das Preis-Leistungsverhältnis der Unterkünfte mit zu den besten in Europa gehört. So bekommst du beispielsweise in Tirana eine riesige, top eingerichtete Ferienwohnung bereits für 30 € pro Nacht.
Bei Hotels sieht es nicht anders aus. Wunderschöne Hotelzimmer kosten dich selten mehr als 100 € pro Nacht. Das ist schon genial.
12) Strom & Internet in Albanien
In vielen Cafés und allen Unterkünften in Albanien gibt es WLAN. Die Reichweite und die Geschwindigkeit des Netzes würde ich als durchschnittlich bezeichnen. In Tirana gibt es sogar mancherorts öffentliches WLAN.
Da Albanien noch kein Mitglied der EU ist, gibt es kein kostenloses Roaming über deine deutsche SIM-Karte. Für etwa 15€ kannst du als Backpacker in Albanien bei Bedarf eine albanische SIM-Karte in Kiosks oder Telefongeschäften erwerben. Auch am Flughafen von Tirana hast du die Möglichkeit, direkt bei Anreise eine SIM-Karte zu kaufen. Vodafone hat die höchste Netzabdeckung in Albanien, ist aber im Tarif teurer als beispielsweise ALBtelecom, welcher wiederum eine beschränktere Reichweite hat.
Für Albanien benötigst du keinen Reiseadapter* für die Steckdosen.
13) Verständigung in Albanien
Meine Erfahrung bei Rucksackreisen ist, dass man überall zurecht kommen kann, auch ohne die Landessprache zu beherrschen. Mit Händen und Füßen schafft man es doch immer irgendwie, sich zu verständigen. Es bringt wenig, die gleichen Sätze oder Worte immer wieder in einer Fremdsprache zu wiederholen. Stattdessen kannst du in Albanien gut dein Handy zur Hilfe nehmen und damit zeigen (z.B. mit Übersetzungsprogrammen oder anhand von Bildern), was du möchtest.
Albanisch ist nicht leicht zu lernen. Mir wird schon beim Lesen gern schwindelig. Aber wenn du zwei, drei Worte auf albanisch kennst, erwärmst du im Gespräch die Herzen der Einheimischen.
- Përshëndetje / Mirëdita → Hallo / Guten Tag
- Tung →Tschüss!
- Faleminderit → Danke
- Po → Ja
- Yo → Nein
- Gëzuar→ Prost
14) Essen und Trinken in Albanien
Essen:
Die albanische Küche greift viel auf Reis, Kartoffeln, Fleisch und Käse zurück. Viele Gerichte werden mit Joghurt als Dip oder Soße gereicht. Trotz der fleischlastigen Speisekarte können Vegetarier satt werden. So gibt es viel Gemüse, beispielsweise gefüllte Aubergine oder gegrillte Paprika. Byrek ist, wie in der Türkei auch, ein traditionelles Blätterteig-Gericht. Es wird in Albanien oft mit Fleisch, Spinat oder Käse gefüllt serviert. Der Käse kommt meist von Schaf oder Ziege.
Zu fast jeder Hauptmahlzeit gehört beim Albanien Backpacking ein Tomaten-Gurken-Salat. Als Vorspeise werden auch Suppen gern gegessen.
Ein traditioneller Nachtisch ist das Lokum. Mir persönlich war dieses Dessert viel zu süß, was daran gelegen haben wird, dass es fast nur aus Sirup und Zucker besteht. Die Kokosraspeln on top können das auch nicht verbergen. Ganz nach meinem Geschmack sind dagegen der Reispudding Sultjash sowie der Gries-Kuchen Revani. Dem sonnigen Klima verdankt Albanien desweiteren Früchte wie Granatapfel, Feigen oder Weintrauben.
Die Produkte in Geschäften und Restaurants sind in aller Regel aus nationalem Eigenanbau und kommen frisch auf den Teller. Umso mehr Freude macht es, sich durch die traditionellen Speisen zu testen.
Getränke:
Albanien hat mehrere Weinanbaugebiete. Wenn es nicht gerade Wein gibt, dann wird typisch für die osteuropäische Region der Schnaps Raki getrunken. Kaffee gehört ebenfalls zum täglichen Konsum. Gerne wird dieser als starker türkischer Kaffee zubereitet. Natürlich gibt es auch Bier. Ähnlich dem türkischen Ayran gibt es in Albanien noch den Dhallë, welcher im Grunde leicht gesalzener, mit Wasser angereichter Joghurt ist.
Lokalitäten:
Albanische Restaurants sind gemütlich. Oft sind sie rustikal eingerichtet. In den Lokalitäten, die besonders einfach und unscheinbar sind, gibt es oft das beste Essen. Neben traditionellen albanischen Restaurants gibt es mittlerweile in Albanien ebenso italienische Restaurants oder Burgergrills.
Trinkgeld:
Trinkgeld wird in Albanien zwar nicht erwartet, gehört aber doch zum guten Ton. 5-10% Trinkgeld würde ich beim Backpacking in Albanien immer geben, außer natürlich, du bist extrem unzufrieden gewesen. Ich möchte an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass erfahrungsgemäß die Bedienungen in Albanien etwas gemächlicher arbeiten als wir es aus den heimischen Restaurants vielleicht gewohnt sind.
15) Reiseführer Empfehlung für Albanien
Im Vergleich hat mir der Reiseführer Albanien* von Trescher am aller besten gefallen. Er beinhaltet zwar viel Text, erwähnt aber auch viele weniger bekannte Orte für eine Albanien-Reise. Er ist zwar nicht auf Backpacking in Albanien spezialisiert. Aber mit der bereits oben beschriebenen guten Unterkunftssituation in Albanien sowie der guten Vernetzung im Land durch die Furgons, ist das kein so großes Problem.
Möchtest du doch lieber einen Lonely Planet einpacken, hast du zwei Optionen: Den Lonely Planet Western Balkans* oder Lonely Planet Eastern Europe* (die aktuelle 16. Ausgabe fällt sehr abgespeckt aus). Beide beinhalten neben Albanien noch andere Länder.
16) Albanien Routen: 2 Wochen Albanien Backpacking
- Tirana
- Berat oder/und Gjirokaster
- Küste, meine Empfehlung: Himare
- Shkoder/Shkodra
- Theth oder Valbona
- Variabel: 3-Tages-Wanderung von Theth nach Valbona
- Tirana (mind. 2 Nächte)
→ Ich würde empfehlen, deine Albanienreise in Tirana mit einer Free Walking Tour zu beginnen, um einen Geschmack für das Land und seine Entwicklung zu bekommen
- Ich habe drei Hostels in Tirana kennen gelernt: Das Trip’n’Hostel* (12€/Nacht, ★9,2/10), das The Golden Rooster* (10€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,3/10) und das Tirana Backpacker Hostel* (10€/Nacht inkl. Frühstück, ★8,6/10). Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte bei allen.
- Optisch ein richtiger Knaller ist das Vanilla Sky Boutique Hostel* (13€/Nacht, ★9,2/10)
- Bei privaten Apartments fällt die Entscheidung ebenfalls nicht leicht: Im Pop-Studio (30€/Nacht, ★4,84/5) oder im Casa Raina (28€/Nacht, ★4,93/5) im Viertel Blloku würde ich auch gern mal schlafen
- Berat (mind. 2 Nächte)
→ Berat ist ein Ort zum Erholen. Unbedingt zum (inoffiziellen) Aussichtspunkt auf dem Berg laufen und/oder den Ausblick vom Burgareal wirken lassen. Die engen Gassen, die sich durch die uralte Stadt schlängeln, lassen sich wunderbar wie ein Labyrinth erforschen.
→ Eine Alternative zu Berat ist Gjirokaster, wo ich selbst allerdings noch nicht war. Die Meinungen, welcher der beiden Orte sehenswerter ist, gehen auseinander.
- Am besten bewertet bei Hostelworld ist das Maya Hostel* (11€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,4/10)
- Das Hotel Klea* bietet urige Privatzimmer und tolle Außenbereiche (35€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,7/10)
- Ich war schon zweimal im zauberhaften Berat Backpackers Hostel* (11€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,0/10)
- Himare (3 Nächte)
→ Wogegen Orte wie Sarande, Dhermi oder Vlore an der Küste bereits sehr touristisch sind, bietet Himare noch einen entspannten Strandgenuss. Du kannst von dort durch die schöne Berglandschaft wandern und zu anderen Stränden in der Nähe laufen (Livadi Beach). Danach laden die verschiedenen Restaurants an der Strandpromenade von Himare zum Essen ein.
- Das Himara Downtown Hostel* war meine erste Unterkunft vor Ort, die Schlafzimmer waren allerdings sehr eng und heiß (10€/Nacht, ★8,9/10)
- Das Himara Hostel ist mein Favorit, unbedingt im Voraus buchen!
- Es gibt diverse schöne Apartments in Himare in Strandnähe, zum Beispiel dieses Serviced Apartment (25-55€/Nacht, ★4,29/5) oder dieses Apartment von Alex (25-55€/Nacht)
- Shkodra (mind. 2 Nächte)
→ Shkodra ist das Münster von Albanien. Ich empfehle dir, ein Fahrrad zu mieten und damit die Stadt und die grüne Umgebung zu erkunden. Ein Aufstieg zur Burg Rozafa lohnt sich für die Aussicht.
- Bisher eines der besten Hostels (geniales Frühstück!) auf meinen Reisen: Das Mi Casa es tu casa* (11€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,4/10)
- Ebenfalls zauberhaft und sehr gemütlich ist das The Wanderers Hostel* (12€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,7/10)
- Das Arka Hostel* macht die einfachen Zimmer durch einen extrem coolen Außenbereich sowie eine gemütliche Bar wett (10€/Nacht inkl. Frühstück, ★8,4/10)
- Lust auf Eleganz im mittleren Preissegment? Dann schau dir das Cocja Boutique Hotel* an (50€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,6/10)
- Theth (mind. 3 Nächte)
→ Theth ist ein winziger Ort mitten in den atemberaubenden Bergen Albaniens. Eine Idylle, die ich so selten erlebt habe. Es gibt nur zwei kleine Minimärkte, Essen ist meist in den Unterkünften integriert. Unbedingt vorher ausreichend Bargeld abheben! Ein Paradies für Wanderer.
→ Valbona ist eine Alternative zu Theth. Viele unternehmen die Tageswandanderung von einem Ort zum anderen über den Valbona Pass.
- Meine absolute Empfehlung von Herzen, weil einfach alles stimmte: Villa Gjecai Guesthouse* (45€/Nacht, ★9,1/10)
- Preiswerter und inklusive Frühstück lädt das Guesthouse Gjin Thana* (40€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,5/10) zum Erholen ein
- Ein Bett im Schlafsaal gibt’s im Guest House Rrashkadoli* (19€/Nacht inkl. Frühstück, ★9,6/10)